1933 werden die jüdische Schauspielerin Lilly Hollmann und ihr Kollege Gregor Maurer ein Paar, heiraten und bekommen ein Kind. Jedoch darf Lilly aufgrund ihrer Herkunft schon bald nicht mehr auftreten. Währenddessen macht ihr Mann als Schauspieler Karriere und wird von den Nationalsozialisten zur Scheidung von seiner Frau gedrängt. Aber er weigert sich, will seine Familie nicht der Verfolgung preisgeben.
In seiner lange Zeit vergessenen Novelle »Es wird schon nicht so schlimm!« erzählt der Autor, Regisseur und Intendant Hans Schweikart diese Geschichte, die auf dem wahren Fall des Schauspielerehepaares Meta und Joachim Gottschalk beruht: er – ein gefeierter Ufa-Star; sie – als Jüdin mit Berufsverbot belegt und zunehmend Repressionen ausgeliefert. 1941 nehmen sie sich gemeinsam und ihrem 8-jährigen Sohn Michael das Leben.
Schweikarts Erzählung, die schon für Kurt Maetzigs berühmten Film »Ehe im Schatten« (DEFA 1947) die Grundlage bildete, steht im Zentrum des Abends mit der Schauspielerin Christine Sommer und dem bekannten Tatort-Kommissar Martin Brambach. In ihrer szenischen Lesung geben sie Einblicke in die Zeit des gesellschaftspolitischen Wandels, dessen Auswirkungen viele zunächst unterschätzten, weil es nicht vorstellbar war, eines Tages nicht mehr frei sprechen und spielen zu können.
Eintritt frei
Headerbild: Christine Sommer und Martin Brambach © Jens van Zoest